Verwendung der Umwelt-Etikette für Minergie-Eco Projekte

Warum eine Umwelt-Etikette?

Industrie und Verbände haben das Bedürfnis der Kundinnen und Kunden nach einer eindeutigen Kennzeichnung von Farben und Lacken erkannt und darauf reagiert. Die Schweizer Umwelt-Etikette bewertet die gesamte Produktpalette von Farben und Lacken für verschiedene Anwendungen und erleichtert damit die Auswahl von möglichst umweltverträglichen und gebrauchstauglichen Produkten.

Ziele
  • Einheitliches, breit akzeptiertes Umweltzeichen
  • Anlehnung an bekannte Kennzeichnungen
  • Nachvollziehbares Einstufungssystem in sieben Kategorien
  • Eindeutig definierte Kriterien zur Einstufung
  • Unterstützung durch Verbände, Behörden und Politik
  • Gefahrenpotenziale aufzeigen
  • Überwachung durch unabhängige Stiftung
  • Hersteller müssen alle ihre Produkte deklarieren

Die Umwelt-Etikette umfasst sieben Kategorien von A bis G. Dabei zeichnet die Kategorie A die Produkte mit den höchsten Standards im Hinblick auf Umwelt- und Benutzerfreundlichkeit aus. Bis hin zur Kategorie G nehmen die Standards der Produkte ab. Weitere Informationen können Sie hier den Bewertungsrastern der Stiftung Farbe entnehmen.


MINERGIE-ECO

Wer ein Gebäude nach den Standards von MINERGIE-ECO zertifizieren lassen will, muss viele Vorgaben erfüllen. Diese regeln auch die Verwendung von Produkten mit der Schweizer Umwelt-Etikette. Nach Absprache mit dem Trägerverband von MINERGIE-ECO gelten für Bauprojekte diese MINERGIE-ECO-Regelungen:

  • 1. Priorität haben Produkte mit der Umwelt-Etikette der Kategorien A und A-.
  • 2. Priorität haben Produkte mit der Umwelt-Etikette B.
  • Produkte mit der Umwelt-Etikette der Kategorien C und D erfüllen die Anforderungen.
  • Produkte mit der Umwelt-Etikette der Kategorien E bis G sind nicht empfohlen.

Die Eignung von Beschichtungsstoffen für Bauprojekte, die das Minergie-Eco Label anstreben, kann mithilfe des Minergie-Eco Vorgabenkatalogs überprüft werden

Vorgaben Minergie-Eco

Neben  quantitativen  Elementen  wie  dem  Nachweis  einer  ausreichenden  Tageslichtversorgung  und  einer  Berechnung  der  Grauen  Energie  eines  Gebäudes  gibt  es  im  Minergie-Eco-Nachweisverfahren Vorgaben-kataloge.  Diese  bestehen  aus  einem  Set  von Ausschlusskriterien  (in  der  Regel  12  Fragen)  und  zusätzlichen Punktefragen (in der Regel 68 Fragen).

Die  Ausschlusskriterien  müssen  von  den  eingesetzten  Beschichtungsstoffen  ohne  Vorbehalte  erfüllt  werden.  Ausgeschlossen ist beispielsweise die Verarbeitung von lösemittelverdünnbaren Produkten.

Bei den Punktefragen besteht Spielraum, es muss nur eine gewisse Anzahl der Kriterien erfüllt werden, um das Minergie-Eco-Label für das Bauprojekt zu erhalten.

Nachweis mithilfe der Umwelt-Etikette

Um  den  Eignungs-Nachweis  für  Beschichtungsstoffe  zu  erbringen,  kann  die  Umwelt-Etikette  genutzt  werden. Beschichtungsstoffe  der  Kategorien  A  bis  C  erfüllen  die  Ausschlusskriterien im  Innenbereich  und  können  grundsätzlich eingesetzt werden. Zusatzpunkte können erreicht werden, wenn nur Produkte der Kategorien A und  B  verwendet  werden.  Für  Fassadenfarben  besagt  eine  der Punktefragen,  dass  keine  Filmschutzmittelenthalten sein dürfen. Produkte der Kategorien A und B erfüllen dieses Kriterium.

Wenn  ein  Produkt  der  Umwelt-Etikette  Kategorien  D  oder  E  (wasserverdünnbar)  im  Innenbereich  eingesetzt werden soll, ist das grundsätzlich möglich, allerdings nur nach Prüfung durch die Zertifizierungsstelle Minergie-Eco. Der Nachweis muss in geeigneter und verständlicher Form erbracht werden. Dasselbe gilt für Produkte der Kategorien C bis E für Fassadenfarben.

Für Produkte, die nicht mit der Umwelt-Etikette gekennzeichnet sind, muss ein äquivalenter Nachweis bei der Zertifizierungsstelle erbracht werden. Die Anforderungen dazu können bei der jeweiligen Zertifizierungsstelle abgefragt werden.


Spezialfall Eco-BKP

Die Eco-BKP-Merkblätter von eco-bau dienen als Werkzeug für die ökologische Planung und Ausschreibung. Wird ein Projekt nach bestimmten Eco-BKP-Merkblättern realisiert, gelten teilweise strengere Vorgaben für Be-schichtungsstoffe. Produkte der Kategorien A bis B der Umwelt-Etikette sind aber immer ohne weitere Prüfung zugelassen. Die Zulassung für Produkte der Kategorien C oder tiefer muss im Einzelfall abgeklärt werden.

Quelle: Stiftung Farbe

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